SQ-States – Betrug?

SQ-States: Ein potenzieller Betrug? Indizien aus einer umfassenden OSINT-Analyse

Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten für Investitionen, doch nicht jede Gelegenheit ist seriös. In diesem Beitrag analysieren wir das Projekt SQ-States, welches sich als Investmentunternehmen präsentiert, und gehen der Frage nach, ob es sich hierbei womöglich um einen Betrug handeln könnte. Grundlage dieser Analyse sind Informationen aus einem vertraulichen OSINT-Bericht, der durch die FUTURIA GmbH erstellt wurde.

Die Grundlagen: Eine Analyse des Webauftritts

Domainregistrierung und Tranco-Ranking

Die Website von SQ-States wurde im Dezember 2022 registriert und durch den Anbieter Namecheap geschützt. Der Webverkehr zu dieser Seite ist laut Tranco-Ranking sehr gering, was für ein Unternehmen, das behauptet, im Finanzsektor tätig zu sein, ungewöhnlich erscheint. Gerade für eine Firma, die angeblich große Investitionen verwaltet, ist eine geringe Online-Präsenz ein erstes Warnsignal.

Technische Aspekte: SSL-Zertifikat und Hosting

Obwohl die Website über ein gültiges SSL-Zertifikat von DigiCert Inc. verfügt, wird diese Sicherheit durch das zweifelhafte Hosting-Unternehmen, bei dem die Seite gehostet ist, relativiert. Hosting-Anbieter mit schlechtem Ruf sind oft mit unsicherer Datenverarbeitung und unzuverlässigem Service verbunden. Ein weiteres Problem stellt der Domain-Registrar dar, der bekannt dafür ist, zahlreiche Seiten mit niedrigem Vertrauensscore zu registrieren. Dies deutet auf nachlässige “Know your customer”-Prozesse hin, die von Online-Betrügern ausgenutzt werden könnten.

Bürostandorte: Fiktive Adressen?

SQ-States gibt zwei Bürostandorte in London an: 30 St. Mary Axe und 40 Clifton St. Eine Recherche ergab jedoch, dass sich an beiden Adressen keine Büros von SQ-States befinden. Die Adresse 30 St. Mary Axe ist ein großes Geschäftszentrum mit vielen Unternehmen, aber das spezifische Unternehmen ist dort nicht auffindbar. Ebenso existiert an der zweiten angegebenen Adresse laut Google Maps kein SQ-States Büro. Diese Diskrepanz zwischen der angegebenen und der tatsächlichen Präsenz wirft ernsthafte Fragen zur Glaubwürdigkeit des Unternehmens auf.

Social Media: Eine Fassade aus gekauften Likes und gefälschten Profilen

Gefälschte Aktivität auf verschiedenen Plattformen

Eine tiefere Analyse der Social Media-Aktivitäten von SQ-States zeigt ein Bild von gekaufter Popularität. Auf Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter, und YouTube weisen die Posts von SQ-States auffällig viele Likes und Follower auf, die jedoch wahrscheinlich gekauft wurden. Auffällig ist hierbei, dass alle Posts mindestens 400 Likes haben, was für ein relativ unbekanntes Unternehmen sehr untypisch ist.

Gefälschte Videos und DeepFake-Profile

Eine besonders interessante Entdeckung betrifft die Videos, die von SQ-States auf YouTube und anderen Plattformen veröffentlicht wurden. Laut der FUTURIA-Analyse sind diese Videos zu 95,1% durch DeepFake-Technologie manipuliert. Die präsentierten Mitarbeiter sind Schauspieler und Modelle, die auch auf diversen Foto- und Video-Plattformen tätig sind. Diese falschen Darstellungen sind ein weiteres Indiz für die unseriöse Natur dieses Unternehmens.

Personen im Fokus: Wer steckt hinter SQ-States?

Oliver French und weitere Fake-Profile

Oliver French wird auf der Website und in Videos als Generaldirektor von SQ-States vorgestellt. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass auch seine Identität höchst fragwürdig ist. In Videos spricht er mit einem deutlichen russischen Akzent, und es wird behauptet, dass die Geräusche im Hintergrund künstlich hinzugefügt wurden, um eine professionelle Umgebung zu simulieren. Hinzu kommt, dass keine authentischen Bilder dieser Person im Internet gefunden werden konnten.

Ein weiteres auffälliges Profil ist das des “Patrick Slon”, dessen echter Name vermutlich Michael Zima ist. Dieser soll angeblich ein Love Scammer und Krypto-Betrüger aus Tschechien sein, der aktiv SQ-States bewirbt. Auch hier handelt es sich um eine Person mit zweifelhafter Vergangenheit, die das Misstrauen gegenüber dem Projekt weiter verstärkt.

Bewertungen und historische Daten: Eine verdächtige Geschichte

Nutzerbewertungen: Ein gestelltes Bild

Die Nutzerbewertungen auf Plattformen wie Trustpilot sprechen eine klare Sprache. Alle positiven Bewertungen für SQ-States wurden am 6. März 2024 von Nutzern abgegeben, die ansonsten keine weiteren Bewertungen verfasst haben. Diese Auffälligkeit lässt stark vermuten, dass diese Bewertungen gekauft oder gefälscht sind, um das Unternehmen in einem besseren Licht darzustellen.

Widersprüche in der Firmenhistorie

Obwohl SQ-States behauptet, seit 2017 aktiv zu sein, wurde das Unternehmen tatsächlich erst im August 2023 gegründet. Frühere Aktivitäten, die angeblich unter dem Namen “S Q (UK) LTD” von 2014 bis 2022 stattfanden, konnten nicht bestätigt werden. Die Domain sq.uk, die angeblich zuvor genutzt wurde, hatte keinerlei Bewertungen und ist ebenfalls ein weiterer Hinweis auf die mangelnde Authentizität des Unternehmens.

Ein mögliches Geldwäsche-Schema?

Eine der gravierendsten Anschuldigungen gegen SQ-States betrifft den Verdacht auf Geldwäsche. Es gibt Indizien dafür, dass SQ-States als russisches Geldwäsche-System genutzt wird, um Gelder über Kryptowährungen zu waschen. Diese Vermutung wird durch die Verbindung zu russischen Akzenten in Videos, die verdächtige Firmenstruktur und die fragwürdige Online-Präsenz weiter untermauert.

Fazit: Vorsicht bei Investitionen in SQ-States

Die umfassende Analyse des Projekts SQ-States zeigt eine Vielzahl von Warnsignalen auf. Die geringe Online-Präsenz, die Nutzung von Hosting-Anbietern mit schlechtem Ruf, gefälschte Social Media-Aktivitäten und die Manipulation von Videos und Profilen lassen den Schluss zu, dass SQ-States ein potenzielles Betrugsprojekt ist. Hinzu kommen Widersprüche in der Firmenhistorie und der Verdacht auf Geldwäsche, die das Misstrauen weiter verstärken.

Es ist ratsam, bei der Nutzung dieser Website und bei Investitionen in Verbindung mit SQ-States äußerste Vorsicht walten zu lassen. Eine gründliche Due-Diligence-Prüfung ist dringend empfohlen, bevor Sie irgendwelche finanziellen Verpflichtungen eingehen.

Hinweis: Diese Analyse basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen und kann Fehler enthalten. Sie stellt lediglich Indizien für einen möglichen Betrug dar und sollte nicht als endgültiges Urteil betrachtet werden.

Für umfassendere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Senden Sie uns dazu eine Anfrage an futuria@bluewin.ch. Wir bieten detaillierte Berichte und Analysen, die Ihnen helfen können, fundierte Entscheidungen zu treffen.